

Vom Wendigo erzählt man sich am Lagerfeuer immer dann, wenn Gruselgeschichten neugierige Zuhörer finden. Man sagt ihm nach, er nage als bösartige Kreatur das menschliche Fleisch von den Knochen seiner Opfer.
Doch lernt man Daniel kennen, beginnt man unweigerlich an dem Ruf des Wendigos zu zweifeln. Mit einem Herz aus Gold gesegnet, fällt es Daniel schwer, diesen mörderischen Teil seiner selbst, welches von heute auf morgen sein normales Leben auf den Kopf gestellt hat, zu akzeptieren. Aufgewachsen in einer großen Familie, wurde Daniel stets von seinen älteren Geschwistern behütet. So musste er seine eigenen Kämpfe nur selten alleine austragen, wodurch er immer mehr in eine passive Rolle hineinwachsen konnte. Für den selbstverständlichen Zusammenhalt und die Unterstützung seiner Familie war er immer dankbar, doch das Gefühl, bevormundet zu werden, ließ ihn nur schwer los.
Der junge Wendigo lebt mit seiner friedliebenden und liebevollen Art unbekümmert in den Tag hinein und lässt seine Mitmenschen gerne einfach mal machen. Absolute Planlosigkeit beschreibt Daniel dabei schon immer am besten und auch seine spontanen Entscheidungen kann kaum einer nachvollziehen. Dass seine Entscheidungen keinen Sinn ergeben, merkt Daniel nur, wenn man ihn darauf aufmerksam macht, doch kann er es aufgrund seines meist Bauchgefühl geleiteten Verhalten selbst nur schwer kontrollieren. Man kann darin eine gewisse Art von Gedankenlosigkeit erkennen, was sein Handeln stark prägt. Viele Entscheidungen sind von seiner Familie für ihn getroffen worden, weshalb ihm einfach das Bewusstsein dafür fehlt. Seine Eigenschaft im Augenblick zu leben, verstärkt sein Verhalten nur. Das Gefühl etwas zu bereuen, versucht Daniel dabei so weit wie es geht zu verdrängen, da er der Überzeugung ist, dass jede Entscheidung einen Grund gehabt hat oder später einmal haben wird.
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Von außen betrachtet kann man Daniels Ungeschicktheit und kindliche Impulsivität kaum abstreiten, doch steckt in ihm einfach nur der Wunsch, stets das Gute in allem zu erkennen. Außerordentliche Taten, Handlungen oder Worte sind für ihn nicht notwendig, um das Besondere in seinen Mitmenschen zu entdecken. Dabei ist Hass für ihn eher befremdlich. Er neigt auch schnell dazu, anderen zu verzeihen. Durch seine Konfliktscheue setzt er sich nur sehr selten gegen unfreundliche Worte oder Taten zur Wehr.
Während seiner Kindheitstage war Daniel nie beliebt, wodurch er stets jede Art von kleiner Aufmerksamkeit genoss, die ihm durch seine Familie oder Freunde zuteilwurde.
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Trotz seiner ersten Wendigo-Verwandlung und dem unweigerlichen Druck, erwachsen zu werden, hat Daniel seinen Optimismus und seine Naivität behalten. In einer vollkommen neuen Welt muss Daniel zwangsläufig noch lernen, die Konsequenzen seines Handelns ganz alleine zu tragen, was durch seine Unerfahrenheit noch schwerer ist. Mit unendlicher Neugierde gesegnet sieht Daniel dabei diese neue, magische Welt aus ganz anderen Augen, während sein Herz vor Begeisterung nicht schneller schlagen könnte, wenn er auf neue Wesen und Magie trifft. Gepaart mit Naivität, Schüchternheit und einem kleinen wenig Furcht fällt es ihm dabei besonders schwer, die ganzen neuen Einflüsse zu bewältigen. Dass er sich mit dem Wesen in ihm selbst noch nicht ganz arrangieren konnte, ist auch ein Teil seiner gerade erst begonnenen Entwicklung. Jede Verwandlung, die sich immer noch so fremd für ihn anfühlt, hinterlässt dabei unangenehme Scham und Schuld, mit denen er noch nicht umzugehen weiß. Dass ausgerechnet hinter seinen blonden Engelslocken und seinem breiten Lächeln ein Monster steckt, hat Danny wohl bisher noch weniger als seine Mitmenschen um ihn herum verkraften können.
Danniel O'Connor

warmherzig

naiv

planlos

ungeschickt











