Die jüngste Sinclair ist eine Träumerin. Versunken in dicken Büchern oder beim Pianospielen erträumt sich Davina eine Welt, die leider nicht existiert. Wären Märchen real, dann würde sie die Prinzessin sein, die sehnsüchtig ihren Prinzen auf einem weißen Ross erwartet. Doch sie wirkte schon immer introvertierter und zerbrechlicher als andere, nicht zuletzt wegen ihrer angeborenen Krankheit, die nicht nur ihre Erinnerungen manipuliert, sondern ihren Körper erschöpft.

Immer wieder verschwinden ihre Erinnerungen aus ihrem Kopf und tauchen im falschen Zusammenhang wieder auf. An manchen Tagen erkennt sie selbst ihre eigenen Eltern nicht wieder. Dabei nützt es nichts, sich übermäßig auf Erinnerungen konzentrieren zu wollen, denn in ihrem Kopf besteht eine Blockade, die beim Versuch sich zu erinnern furchtbare Kopfschmerzen verursacht. Ständige Müdigkeit überfällt das junge Mädchen, die sie nicht kontrollieren kann. Daher wurde sie schon immer in Watte gepackt und ihre Eltern nahmen ihre Naivität und Fantasie hin, die ihr über ihr ungerechtes Schicksal hinweghalfen.

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Nun hat Davina bald ihren Schulabschluss in der Tasche, doch sehen ihre Eltern noch immer das unselbstständige, schwache Kind in ihr, weshalb ihr Leben einem goldenen Käfig gleicht. Manchmal würde sie gerne Widerstand leisten, doch dazu fehlt ihr der Mut und die Kraft. So bleibt sie das hübsche, kleine Mädchen, das zu träumen wagt.

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Davina ist nicht auf dem Kopf gefallen, doch wirkt ihre philosophische und moralische Weltanschauung manchmal lachhaft und dumm, weshalb niemand sie wirklich ernst zu nehmen scheint. Von Verwandten und Bekannten wird sie betüttelt und über ihr aufmüpfiges Verhalten wird nur geschmunzelt. Dass sie einige Wesen wie Freunde behandelt, bleibt dabei nicht unbemerkt, doch wird es bei ihr soweit geduldet.

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Mittlerweile quält sie Langeweile und schlaflose Nächte, da sie nicht mehr den gleichen Tag immer wieder erleben möchte. Der gleiche simple Ablauf, die gleichen langweiligen Menschen. Davina fühlt sich in ihrem goldenen Käfig eingeengt und eingeschlossen, weshalb sie sich immer mehr zurückzieht. Sehnsüchtig sucht sie einen Weg, ihrem eintönigen Leben zu entkommen.